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8/9/2021

Alleinarbeit in der Höhe: Tipps für die Risikobewertung

Alleinarbeit in der Höhe kann sehr gefährlich sein. Daher ist es für Arbeitgeber wichtig, die Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass bei einem Unfall eine schnelle und zuverlässige Hilfe zur Verfügung steht.

Leichter Abwärtspfeil.Weißer Abwärtspfeil.

Bei Arbeiten in Höhen kommt es nicht auf die mögliche Fallhöhe an. Sogar Stürze aus geringerer Höhe können schwerwiegende Folgen haben, wie Knochenbrüche oder Gehirnerschütterungen; bei ungenügender Sicherung sind derartige Verletzungen ein großes Risiko.

Die Risiken eines Sturzes bei Arbeiten in Höhen sollten in der Risikobewertung bewertet werden, wobei folgende Kriterien zu berücksichtigen sind:

  • Fallhöhe
  • Art, Dauer der Tätigkeit, körperliche Belastung
  • Abstand von der Absturzkante
  • Zustand und Belastbarkeit des Standesplatzes bzw. der Standfläche
  • Beschaffenheit der Flächen
  • Zustand der Arbeitsumgebung und äußere Einflüsse
  • Zustand der Arbeitsflächen hinsichtlich Öffnungen in Böden, Decken oder Dächern und Nischen

Nach Angaben der gesetzlichen Unfallversicherung waren im Jahr 2019 Unfälle auf baulichen Anlagen für 29,4 Prozent aller Todesfälle bei der Arbeit verantwortlich. Unfälle in Zusammenhang mit Leitern und Gerüsten machten zusammen einen Anteil von 6,7 Prozent aus. Bei allein durchgeführten Arbeiten in der Höhe genügt schon ein einziger Fehler, um eine Routineaufgabe in einen tödlichen Unfall oder eine lebensverändernde Verletzung zu verwandeln.

Warum sind Alleinarbeiter gefährdet?

Alleinarbeiter sind bei Arbeiten in der Höhe stärker gefährdet als Mitglieder von Arbeitsteams, weil außer ihnen selbst niemand sonst in der Nähe ist, der sicherstellt, dass die Gesundheits- und Sicherheitsvorgaben des Unternehmens befolgt werden, die Ausrüstung richtig verwendet wird oder der bei schwierigen Aufgaben unterstützt

Das schlimmste Szenario ist ein Unfall, der sich ereignet, während ein Mitarbeiter allein tätig ist. Er könnte dann über einen längeren Zeitraum ohne Hilfe bleiben, was unter Umständen sogar zu einem vermeidbaren Todesfall führen kann. In einer derartigen Situation würden unsere Personen-Notsignalgeräte für Alleinarbeiter es dem Benutzer entweder ermöglichen, durch Drücken einer Alarmtaste Hilfe zu rufen oder die Geräte würden erkennen, dass der Benutzer außer Gefecht gesetzt ist und automatisch einen Totmann-Alarm auslösen. Dann leiten die Mitarbeiter unserer Alarmempfangszentrale in wenigen Sekunden eine entsprechende Notfallmaßnahme ein. Diese schnelle Reaktion kann letztlich lebensrettend sein.

Alleinarbeit in der Höhe bedeutet Gefahr

Stürze aus der Höhe sind eine der Hauptursachen für Verletzungen von Bauarbeitern. Es gibt jedoch noch weitere Berufe, die Arbeiten in der Höhe erfordern, z. B. Maler, Dekorateure, Dachdecker, Fensterputzer, Gerüstbauer, Vermesser, Baumpfleger, Elektroingenieure, Kranführer und viele mehr. Arbeitgeber können das individuelle Risiko für die Mitarbeiter mit Hilfe einer Gefährdungsbeurteilung ermitteln. Wir empfehlen einen fünfstufigen Ansatz, um die Risiken zu mindern, denen Mitarbeiter bei Alleinarbeit in der Höhe ausgesetzt sind.

Gefährdungsbeurteilung für Alleinarbeit in der Höhe: Überlegungen

Alleinarbeit in der Höhe

1. Definition der mit der Arbeit verbundenen Gefahren

  • Wo konkret sind die Alleinarbeiter in der Höhe positioniert?
  • Ist der Ort für eventuelle Rettungsmaßnahmen gut zugänglich?
  • Gibt es soziale Risiken im Zusammenhang mit dem Standort? Z. B. das Risiko von Gewalt oder Aggression durch andere Personen.
  • Sind Leitern oder Gerüste erforderlich?
  • Müssen die Arbeitnehmer auf ungeschützten oder brüchigen Bauten stehen?
  • Falls Maschinen oder Werkzeug verwendet werden müssen, welche möglichen Gefahren bestehen dadurch?
  • Sind die Arbeitnehmer fit und gesund? Oder bestehen gesundheitliche Probleme, die berücksichtigt werden müssen?
  • Besteht die Gefahr, dass Gegenstände aus der Höhe fallen und Verletzungen verursachen könnten?
  • Ist der Arbeiter im Notfall erreichbar? Und wie kann der Arbeitnehmer umgekehrt die Notdienste oder einen Vorgesetzten benachrichtigen, wenn er einen Unfall hat und arbeitsunfähig ist?

2. Bestimmung der potenziell geschädigten Personen

  • Wer kommt möglicherweise an den Arbeitsplatz oder besucht die Baustelle? Besteht für diese Personen ein Risiko?
  • Besteht ein Risiko für die Öffentlichkeit?
  • Sind bestimmte Gruppen stärker gefährdet als andere?

3. Kontrolle der mit der Arbeit in der Höhe verbundenen Risiken

  • Gibt es Maßnahmen zur Verringerung der Risiken, z. B. Absturzsicherungen, Kantenschutz, Einrichtungen für Alleinarbeiter?
  • Werden regelmäßige Inspektionen durchgeführt?
  • Wie oft werden die Gefährdungen und die Risikomanagementstrategie überprüft?
  • Befragen Sie Ihre Mitarbeiter: Sind alle der Ansicht, dass bislang alles berücksichtigt wurde, was sich auf ihre Sicherheit bei Arbeiten in der Höhe oder woanders auswirken könnte?
  • Werden ausreichende Schulungen für Führungskräfte und Alleinarbeiter angeboten?

4. Dokumentation der Ergebnisse

  • Arbeitgeber müssen schriftlich nachweisen, dass die mit der Alleinarbeit in der Höhe verbundenen Risiken sorgfältig geprüft wurden und alle erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.

5. Regelmäßige Überprüfung der Gefährdungsbeurteilung

  • Sie sollten Ihre Gefährdungsbeurteilung regelmäßig überprüfen – vor allem dann, wenn sich die Tätigkeiten verändern, muss gewährleistet sein, dass die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen nach wie vor angemessen sind.

Tipps für Alleinarbeiter in der Höhe

Verwenden Sie Leitern in angemessener Weise. 

  • Achten Sie beim Aufstellen von Leitern darauf, dass diese auf ebenem Grund stehen und nicht wackeln.
  • Vermeiden Sie die Verwendung von wacklig stehenden Leitern. Verwenden Sie keine Leitern, die für die Arbeit zu lang sind.
  • Führen Sie regelmäßige Leiterinspektionen durch.

Arbeiten Sie nicht in der Höhe unter gefährlichen Rahmenbedingungen.

  • Alleinarbeiter sollten es vermeiden, in der Höhe in Bereichen zu arbeiten, in denen Wasser, Eis oder verschüttete Substanzen vorhanden sind, weil dadurch erhöhte Rutschgefahr besteht.
  • Auch bei schlechten Sichtverhältnissen, z. B. bei dichtem Nebel, sollten die Arbeitnehmer nicht in der Höhe arbeiten.

Benutzen Sie die Ausrüstung korrekt.

  • Stellen Sie sicher, dass Sie und auch die Kollegen im Umgang mit der Ausrüstung gut geschult sind.
  • Befestigen Sie Ihre Ausrüstung mit Gurten, um die Gefahr des Herunterfallens von Werkzeugen zu verringern.
  • Wählen Sie für die jeweilige Aufgabe das passende Equipment.
  • Überprüfen Sie die Ausrüstung regelmäßig und stellen Sie sicher, dass sie allen Vorschriften entspricht.
  • Stellen Sie sicher, dass Absturzsicherungen und Fallschutzmaßnahmen von geschulten Mitarbeitern installiert, getestet und regelmäßig überprüft werden.

Verwenden Sie eine Sicherheitslösung für Alleinarbeit

  • Eine Arbeitsschutzlösung für Alleinarbeiter stellt sicher, dass Sie einen Notfallalarm auslösen können, wenn Sie einen Unfall haben oder sich bedroht fühlen.
  • Sie löst auch automatisch einen Notruf aus, wenn Sie aufgrund eines Sturzes oder eines Gesundheitsproblems außer Gefecht gesetzt sind – so wird sichergestellt, dass Sie so schnell wie möglich die benötigte Hilfe erhalten.